Thursday, September 25, 2008

Gut.

Jeder von euch kennt diese Situation. Du wirst gefragt wie geht es dir und das erste was du antwortest ist „gut“. Dieses gut kommt meist sofort, als spontane Reaktion sozusagen. Du denkst schon gar nicht mehr darüber nach. Auf die Frage wie geht es dir, wird nunmal gut geantwortet. 

Aber kennst du auch diesen Moment zwischen der Frage und deiner Antwort? 

Wenn du für einen Moment über das Gefragte nachdenkst und zu den Schluss kommst, dass jede andere Antwort als gut zwangsläufig zu einen längeren Gespräch führen muss? 

Dabei ist es vollkommen egal in welche Richtung sich deine Antwort von dem obligatorischen gut abweicht. Selbst bei einem „mir geht es super/genial/bombastisch“ wirst du von deinem Gegenüber (wenn er ein bisschen Interesse an dir hat) gefragt warum.

Eine negative Antwort auf die wie-geht-es-dir-Frage zieht einen ganzen Berg an Rückfragen nach sich. Oder aber es entsteht diese schrecklich peinliche Stille zwischen dem Frager und dem Gefragten. Der Frager fühlt sich vor den Kopf gestoßen, weil er das gut hören wollte und der Gefragte wünscht sich durch seine negative Antwort einfach die Rückfragen, meist wünscht er sich das Gespräch, das sich daraus entwickelt. 

Doch oft haben wir keine Zeit für solch ein Gespräch, oder keinen richtigen Moment, oder schlicht und einfach keine Lust. Wir wollen nicht die Betroffenheit im Gesicht unseres Gegenübers lesen oder selbst in den Abgrund gerissen werden, der sich durch unsere Antwort auch vor uns selbst auftut.

In dem Moment also zwischen der Frage und der Antwort entscheiden wir uns für das (auch manchmal gelogene) „gut“ und hoffen nie wieder gefragt zu werden.